Das Hüftgelenk beim Neugeborenen

Das Hüftgelenk des Säuglings ist ein sogenanntes Nussgelenk. Das bedeutet, dass der Gelenkkopf tief in der Gelenkpfanne drin versenkt ist.

Ein Nussgelenk ist ein stabiles Gelenk. Die Gelenkpfanne umfasst den Gelenkkopf grossflächig und gibt ihm damit einen Halt.

Beim Neugeborenen ist aber noch ein wesentlicher Teil des Hüftgelenkes aus Knorpel (blau) und damit weicher als aus Knochen (gelb). Die Verknöcherung des Gelenks findet in den Wochen um die Geburt herum statt.

Nach der Geburt kann der Säugling nun die Beinchen strecken und die Muskeln (rot) ziehen den Hüftkopf gegen die Hüftpfanne. Dadurch wird das Pfannendach so belastet, wie wenn das Kind schon stehen könnte. Deswegen muss der Knochen soweit über den Hüftkopf reichen, dass er dieser neuen Belastung standhält.

Wenn der Knochen jedoch noch nicht ganz soweit gewachsen ist, so kann der Druck auf die Knorpelzone das weitere Wachstum des Knochens stören. Dann bleibt der Hüftkopf nicht genügend umfasst und der weiche Knorpel kann sich deformieren, sodass später kein normales Hüftgelenk mehr entsteht (Dysplasie). Mit der Zeit kann es sogar zur Luxation kommen (das heisst, der Hüftkopf rutscht aus der deformierten Pfanne heraus).

 


(Bild: Dr. M. Schilt, Luzern)